St. Sebastian Burgen
Eng verbunden mit der Geschichte des Ortes ist seit jeher auch die Geschichte seiner Kirche.
Bereits im Jahre 1075 wurde ein Gotteshaus in Burgen als „Kapelle“ bezeichnet. Auch zur Zeit des Trierer Erzbischofs Balduin von Lützelburg um 1330 war die Bezeichnung der Kirche in Burgen als Kapelle geläufig. Erst seit 1627 wurde in Burgen ein Tauf- und Traubuch geführt – das Zeichen einer selbständigen Pfarrei.
Der älteste Teil der Kirche ist in der Sakristei mit dem vierteiligen Kreuzrippengewölbe erhalten, deren Bauformen uns ins Jahr 1300 verweisen.
1765 ist das wichtigste Jahr in der Baugeschichte der Kirche. Damals erhielt der Baumeister Johann Neurohr aus Boppard den Auftrag, an den frühgotischen Chor ein neues Kirchenschiff anzubauen. 1766 wird der Bau vollendet. Das Kirchenschiff ist ein durch flache Wandpfeiler (Pilaster) gegliederter Saalbau. Als man in den Jahren 1965/66 das Innere von Grund auf erneuerte, kam unter teilweise bis zu acht Farb- und Kalkschichten die ursprüngliche Rocaille – Erstausmalung zu Tage.
Rocaille ist das französische Wort für Muschelwerk, ein meist asymetrisches Hauptornament des Rokoko. Beeindruckend sind die herrlichen Blumen und Rautenmalereien an Decke und Wänden. Das Deckengemälde von dem Bonner Kirchenmaler Gottwald konnte restauriert werden und fügt sich gut in die Rocaille-Malerei ein.
Das bis zu dieser Renovierung erhaltene barocke Gestühl aus Schwarzeiche stammte aus dem Jahre 1766. Leider fiel es der unverständlichen Modernisierung zum Opfer; wie auch der barocke dreiflügelige Hochaltar, was nicht wenige Bürger erzürnte.
Quelle: https://kulturraum-untermosel.de/sakralbau/sakralbau-burgen.html
Kreuzigungsgruppe auf dem Burgener Friedhof