St. Lambertus Niederfell
Erbaut 1792, erweitert 1872. Der Turm wurde 1955 errichtet. Die Kirche ist dem hl. Lambertus, Bischof und Märtyrer, 7./8. Jahrhundert geweiht. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Sehenswert ist die barocke Altargruppe aus dem Jahr 1773, bestehend aus einem Hochaltar und zwei Seitenaltären, die aus der ehemaligen Klosterkirche in Mariaroth stammt. Sie wurden im Jahre 1795 vor der Zerstörung des Prämonstratenserinnenklosters durch die Franzosen von Niederfeller Bürgern mit Ochsenfuhrwerken nach Niederfell gebracht.
Quelle: https://kulturraum-untermosel.de/sakralbau/sakralbau-niederfell.html, Wikipedia
Röderkapelle
Erbaut 1912 als Vermächtnis eines Niederfeller Bauern, der sich in einer Notlage umgebracht hat. Die Kapelle ist Zeugnis der Volksfrömmigkeit und steht unter Denkmalschutz.
Quelle: Tafelinschrift an der Kapelle
Es war vor etwa siebzig Jahren,
da wohnt´ in der Kirchgass´ Durchte Mattes.
Er hatte im Leben wenig Gutes erfahren,
war, wie man sagt´, ein armer Schlappes,
ein kleiner Bauer, noch Junggeselle,
hatt´ wenig Vieh und Karchtefeld,
und dieses tat er alleine bestellen:
für fremde Hilfe hatt´ er kein Geld.
Im Stall, da stand ein Öchseleien,
daneben eine alte Kuh,
in der Ecke grunzte noch ein Schwein.
Er kannte weder Rast noch Ruh.
Schon früh am Morgen war er munter,
holt´Futter und fuhr an den Pflug.
So ging es den Berg hinauf und hinunter,
stets ohne Murren und ohne Fluch.
Am Sonntag ging er selten aus -
die Kirche versäumte er nie -
tagsüber war er immer zu Haus,
stopft´ Strümpfe und versorgte das Vieh.
Als Sonderling sahen ihn an die Leut´.
Einsiedler wurde er auch genannt.
Ein bißchen Liebe, ein bißchen Freud´,
das war dem Mattes unbekannt.
An einem heißen Julitag -
die Erde war pulvertrocken,
von Himmel hoch die Sonne stach,
schlecht standen Weizen und Roggen:
"Heu gibt es diesmal auch nicht viel,
das Vieh hat nichts zu fressen -
die Äpfel lösen sich vom Stiel,
die Menschheit hat nichts zu essen -
es gibt eine große Hungersnot",
sprach Durchte Mattes, "heuer" -
nur wenig Kartoffeln und nicht viel Brot,
und alles wird seht teuer!" -
Die Leute schauten einander an:
Der Mattes scheint nicht mehr dicht.
Wie schade für den alten Mann:
verhungern muss er noch lange nicht!
Die Tage vergingen im Moselort,
ein jeder ging seiner Arbeit nach,
der eine hier, der andere dort,
bis ein Lauffeuer die Stille durchbrach.
Ein Mann kam den Bergweg herunter gerannt:
"Ich hab´ihn gesehen; ihr glaubt es kaum,
wie ich den Durchte Mattes fand:
er hängt im Trimmelt am Apfelbaum!"
Die Kunde ging von Haus zu Haus:
die Leut´hatten wieder was zum Reden.
Die einen sagten: Ach, o Graus!
Manch Mütterschen tät ein Vaterunser beten.
Doch bald kam wieder ein neues Gerücht,
und diesmal war Gutes gesche´n
Im Testament stand kurz und schlicht:
Auf der Röder soll eine Kapelle ersteh´n.
"Verkauft mein Vieh, verkauft mein Feld",
schrieb er mit seiner Feder,
"und baut mit dem erlösten Geld
eine Kapelle hoch auf der Röder.
Und wenn die Kapelle einmal steht,
geht hin, ob Sommer, ob Winter,
verricht dort still ein Gebet,
dass Gott verzeihe mir armen Sünder."
Ja, manch Gebet wurde hier getan,
für den Stifter, der selbst sich den Tod gab;
denn jung und alt zogen oft hinan
und brannten manche Kerze ab.
Und manch Landwirt auf dem Felde,
der hier in rauher Jahreszeit
Schutz suchte vor Regen oder Kälte,
fand in der Kapelle Geborgenheit.
Drum haltet in Ehren die Kapelle,
denn sie gereicht euch zum Segen.
Dank sei gesagt an dieser Stelle
auch denen, die sie hegen und pflegen.
Nun steht die Kapelle schon siebzig Jahr.
Lebe lebte auch der Stifter zuletzt im Wahn
und war ihm seine Tat nicht klar:
doch hat er en gutes Werk getan.
Quelle: Johann Wölbert, Niederfeller Chronik I (1979)
Herz-Jesu-Haus Kühr
Am Ortrand von Niederfell befindet sich auch das durch die Ordensgemeinschaft der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu gegründete Herz-Jesu-Haus Kühr.